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Mikrostruktursensitive Beschreibung der Restbeanspruchbarkeit von Komponenten mit Hilfe virtueller Experimente

Die Anwendung makroskopischer, phänomenologischer Schädigungsmodelle wird in der Praxis häufig erschwert, da die Kalibrierung der Schädigungsmodell-Parameter mit großem experimentellem Aufwand verbunden ist. Dieser hohe Materialeinsatz lässt sich zumeist nicht aus in Verwendung befindlichen Komponenten beziehen, ohne sie zu beeinträchtigen. In diesem Beitrag wird daher ein methodischer Ansatz vorgestellt, mit welchem die Parameter mit geringem Materialeinsatz für den vorliegenden Materialzustand bestimmt werden können. Um mikrostrukturbasierte Einflüsse zu berücksichtigen, werden virtuelle Experimente an statistisch repräsentativen Volumenelementen (RVE) der Mikrostruktur durchgeführt. Zur RVE-Generierung wird die am IMS entwickelte Software DRAGen verwendet, welche…

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Die Anwendung makroskopischer, phänomenologischer Schädigungsmodelle wird in der Praxis häufig erschwert, da die Kalibrierung der Schädigungsmodell-Parameter mit großem experimentellem Aufwand verbunden ist. Dieser hohe Materialeinsatz lässt sich zumeist nicht aus in Verwendung befindlichen Komponenten beziehen, ohne sie zu beeinträchtigen. In diesem Beitrag wird daher ein methodischer Ansatz vorgestellt, mit welchem die Parameter mit geringem Materialeinsatz für den vorliegenden Materialzustand bestimmt werden können. Um mikrostrukturbasierte Einflüsse zu berücksichtigen, werden virtuelle Experimente an statistisch repräsentativen Volumenelementen (RVE) der Mikrostruktur durchgeführt. Zur RVE-Generierung wird die am IMS entwickelte Software DRAGen verwendet, welche basierend auf Mikroskopie- oder EBSD-Aufnahmen ein geometrisches Mikrostrukturmodell erzeugt. Für den verwendeten ferritisch-bainitischen Reaktordruckbehälterstahl 22NiMoCr3-7 wurden dabei mikrostrukturelle Charakteristika wie hierarchische Substrukturen implementiert. Über ein phänomenologisches Kristallplastizitätsmodell (CP) werden den Konstituenten des geometrischen Modells ihre mechanischen Eigenschaften zugewiesen. Die Kalibrierung der CP-Modell-Parameter erfolgte für die ferritische Phase über Nanoindentierungen mit zugehörigen FE-Simulationen und für die bainitische Phase über ein Curve-fitting an der experimentellen Fließkurve. Zudem müssen dem Materialverhalten entsprechende Schädigungskriterien für Spalt- und Gleitbruch auf der Mikroskala festgelegt werden. Über definierte Verformungsrandbedingungen werden abschließend spannungszustandsabhängige Schädigungsmodell-Parameter durch virtuelle Experimente am RVE mit Hilfe des kalibrierten CP-Modells und der Schädigungskriterien ermittelt.

Artikelnummer
BR-2023-024

Titel
Mikrostruktursensitive Beschreibung der Restbeanspruchbarkeit von Komponenten mit Hilfe virtueller Experimente
Autor(en)
M. Neite, M. Dölz, M. Könemann, S. Münstermann
DOI
10.48447/BR-2023-024
Veranstaltung
55. Tagung des Arbeitskreises Bruchmechanik und Bauteilsicherheit
Jahr der Veröffentlichung
2023
Publikationsart
Tagungsmanuskript (PDF)
Sprache
Deutsch
Stichwörter
Repräsentative Volumenelemente,Kristallplastizität,Virtuelle Experimente,Schädigungskriterien Mikroskala,Schädigungsmodell