Bauteilermüdung Fatigue of Components August Wöhler (1819-1914) Ein historischer Rückblick A Historical Review
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Bauteilermüdung Fatigue of Components August Wöhler (1819-1914) Ein historischer Rückblick A Historical Review

DVM-Sonderheftreihe

Bauteilermüdung
Fatigue of Components

August Wöhler (1819-1914)

Ein historischer Rückblick
A Historical Review

98,00 €
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August Wöhler als Begründer der Ermüdungsforschung
(Textauszug: Kapitel 2 / Leseprobe)

Der Anlass das vorliegende DVM-Sonderheft zu erstellen, ist August Wöhlers einhundertster Todestag im Jahr 2014. Seit seinen Veröffentlichungen 1858 bis 1870 ist er international einmütig als Vater oder Begründer der Ermüdungsforschung anerkannt.

August Wöhler war eine interessante und eigenwillige Persönlichkeit, geprägt durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert und hier insbesondere durch die Entwicklung der Eisenbahn. Die Verbreitung der neuen Technik führte zu zahlreichen Problemen. Schadensfälle an Bauteilen zeigten, dass der bisher durchgeführte Festigkeitsnachweis nicht mehr ausreichte. Brüche entstanden an Achsen, Rädern und Schienen bei Beanspruchungen, die niedriger waren als die statische Bruchfestigkeit des Bauteils. Eine wissenschaftliche Erklärung dafür gab es nicht. August Wöhler konnte durch systematische Versuche nachweisen, dass wiederholte, also schwingende Beanspruchungen, die weit unterhalb der statischen Festigkeit liegen, zum Bruch führen können und dass die ertragbare Schwingspielzahl bis zum Bruch mit abnehmender Beanspruchungsamplitude zunimmt. Damit hatte sich innerhalb der Festigkeitslehre ein neues Forschungsgebiet aufgetan, das heute mit dem Begriff Ermüdungs- oder Schwingfestigkeit (fatigue strength) bezeichnet wird. Die Ermüdungsforschung hat sich seither ständig weiterentwickelt, da Sicherheit und Wirtschaftlichkeit elementare Forderungen an Bauteile, Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen darstellen. Schwerpunkt dieses Forschungsgebietes ist nach wie vor der Leichtbau. Spezifische Fragestellungen ergeben sich heute bei neuen Werkstoffen, bei Fügungen, zur Schadensakkumulation bei komplexen Beanspruchungsbedingungen und bei Verbesserungen der Berechnung und Simulation. Das Experiment spielt, wie bereits bei A. Wöhler, eine zentrale Rolle. …

Hinweise zur Biographie Wöhlers
(Textauszug: Kapitel 2.1 / Leseprobe)

Im Bereich der Technik sind gute Biographien relativ selten. Was nicht von Personen niedergeschrieben worden ist, die sich auf eine persönliche Bekanntschaft berufen können, geht verloren. Bei A. Wöhler gibt es eine sehr authentische Biographie, die allerdings etwas abenteuerlich entstanden ist.

Die meisten Autoren, die Biographisches bringen, zum Beispiel anlässlich von Jubiläen, beziehen sich auf R. Blaums Veröffentlichung "August Wöhler (1819 bis 1914)" aus dem Jahr 1918. R. Blaum ist, wie sich herausgestellt hat, Wöhlers Enkel. … August Wöhler wurde in Soltau als Sohn eines Lehrers am 22. Juni 1819 geboren und genoß dort den Schulunterricht bei seinem Vater. Eigene Begabung des Knaben und der Umstand, daß ein Geometer auf dessen gute mathematischen Kenntnisse aufmerksam wurde, mögen dem Vater den Gedanken nahegelegt haben seinen Sohn zur weiteren Ausbildung auf die Höhere Gewerbeschule, die Vorgängerin der späteren Technischen Hochschule, nach Hannover zu schicken. Zwar konnte er ihm nur 40 Taler jährlich geben, er hoffte jedoch, daß der Sohn sich ein Stipendium von jährlich 100 Talern erwerben würde, das für solche Schüler ausgesetzt war, die sich besonders in der Mathematik auszeichneten. Mit Hilfe dieses Stipendiums hat Wöhler dann 4 Jahre die Höhere Gewerbeschule, die damals unter der Leitung des Technologen Karmarsch stand, besuchen können. Das Stipendium verpflichtete den Inhaber, während des vierten Studienjahres die eine Hälfte des Tages und im fünften Jahre den ganzen Tag in einer Werkstatt an Schraubstock und Drehbank zu arbeiten.

Nach beendigter praktischer Tätigkeit und kurzer Verwendung bei den Vorarbeiten an der Bahn Hannover-Harburg wurde dem damals 21 jährigen Wöhler auf Grund seiner vorzüglichen Zeugnisse durch einstimmigen Beschluß des Provinzialvorstandes des "Gewerbevereins für Hannover" im Jahre 1840 ein Stipendium von zunächst 100 Talern jährlich zu einer mehrjährigen Reise bewilligt, "um seine fernere Ausbildung durch Anschauung von Maschinenfabriken im Ausland zu fördern". Das Stipendium war recht knapp bemessen, so daß sein Inhaber danach streben mußte, durch Annahme einer Stellung "im Auslande" seinen Unterhalt zu verdienen. Dies mag wohl auch der Grund gewesen sein, weshalb Wöhler nicht, wie viele andere Ingenieure jener Zeit, nach Frankreich oder England ging, sondern nach Berlin, dem damaligen Mittelpunkt des deutschen Maschinenbaues und, nach den politischen Begriffen der Zeit, für den Hannoveraner "Ausland". Wöhler versuchte, in Berlin bei Borsig Arbeit zu finden und wurde zunächst als Volontär beschäftigt. Ein viertel Jahr später berichtet er glücklich, daß er vom 1. Januar 1841 an mit einem Monatsgehalt von 10 Talern fest angestellt sei. …

Artikelnummer
SH-Woehler-2014

Titel
Bauteilermüdung - August Wöhler (1819-1914) - Ein historischer Rückblick
Autor(en)
Harald Zenner
ISBN
978-3-9814516-4-1
Herausgeber
Deutscher Verband für Materialforschung und -prüfung e.V.
Jahr der Veröffentlichung
2014
Publikationsart
Sonderheft (gebundene Ausgabe)
Sprache
Deutsch
Englisch
Stichwörter
August Wöhler, Bauteilermüdung, Fatigue of Components